Vom Reisen und Ankommen.

Etwa 37 Stunden war ich unterwegs, von fünf Uhr Nachmittags am Freitag bis Montag Abend um sechs hier in Neuseeland. Da die Zeitverschiebung momentan genau 12 Stunden ist, war es da eben sechs Uhr morgens am Montag. 36 Stunden im Flugzeug, auf Flughäfen, unterwegs.
Von Frankfurt ging’s nach Südosten, über Österreich, östlich von Graz vorbei, über den Balkan, Griechenland, die Türkei und dann in einem Schlenker um den Irak herum Richtung Dubai. Die fünf Stunden in Dubai gingen leidlich flink vorbei. Dankenswerterweise hat der Flughafen nicht nur kostenloses WLAN sondern, man höre und staune, auch überall kostenlose Ladestationen für alle möglichen Akkus.

Der Flug von Dubai Richtung Melbourne begann dann mit ein paar wirklich spektakulären Aussichten. _MG_6875Kaum waren die Außenbezirke von Dubai in der Wüste zurückgeblieben lag unter uns ein faszinierend abweisendes Gebirge.  Schroff und weitgehend menschenleer, um diese frühe Zeit scheinbar zumindest teilweise noch im Nebel. Die Fotos waren natürlich durch die typischen zerkratzten Scheiben eines Verkehrsflugzeuges nicht besonders toll, aber gerade in der Schwarzweiß-Bearbeitung haben sie fast schon etwas von den großen Fotos eines Ansel Adams.

_MG_6903Das Gebirge begleitete uns ein ganzes Stück, um irgendwann einer reinen Sandwüste Platz zu machen. Der Übergang war plötzlich. So plötzlich. Von oben war zuerst nicht ganz klar zu erkennen, ob da unten das Gebirge in ein trocken liegendes Wattenmeer übergeht, oder ob es tatsächlich Wüste ist. Sand und Wasser schaffen sehr ähnliche Strukturen und es dauerte eine ganze Zeit, bis klar wude: wir fliegen nicht über Meeresboden sondern über eine Sandwüste.

Diese begleitete uns wiederum für eine ganze Weile, wurde zunehmend strukturlos und dann, endlich, erreichten wir die Küste der Arabischen See.

_MG_6920Wie ein gespenstisch leerer, unendlich breiter Strand sah nun die Wüste am Rande des Meeres aus. Das Meer, über das wir nun für die nächsten sieben Stunden fliegen würden.  Sieben unaufregende, man könnte auch sagen langweilige, Stunden. Parallel zur Westküste Indiens, ziemlich genau über Male auf den Malediven, wo wir einen tollen Sonnenuntergang präsentiert bekamen. Von de Inseln, wie auch vom Meer, war allerdings duch eine geschlossene Wolkendecke leider nichts zu sehen.

Sunset over the MaldivesDiese Wolkendecke zog sich dann offenbar über die gesamte Strecke hin, denn obwohl irgendwo zwischen Perth und Melbourne die Morgendämmerung den Himmel wieder in wilden Farben erstrahlen ließ, blieb die Erde unter dichten Wolkenbergen versteckt. Wir tauchten unter diese  Wolkendecke und landeten, ziemlich pünktlich und sehr früh am Morgen, in Melbourne. Dort mussten wir alle das Flugzeug verlassen, da es, nach 13 Stunden dankenswerterweise, gereinigt und aufgeräumt wurde. Nach etwa einer Stunde (und einem garnicht schlechten Cappuchino) durften wir wieder an Bord. Diesmal in Begleitung einer Menge neuer Fluggäste. Mit neu gefülltem Flugzeug ging es dann weiter nach Auckland wo wir pünktlich ankamen.
coming into AucklandDort angekommen erstmal ein paar Lektionen in „auch Beamte können freundlich sein“. Sowohl Immigration als auch die Dame vom notorisch strengen FAM, dem Farm and Agriculture Ministery, war, bei aller Genauigkeit der Überprüfung, ausgesucht freundlich. Die frisch geputzten Sohlen meiner Laufschuhe haben ihr offensichtlich Freude bereitet.

Auch in Auckland der erste Anlaufpunkt an Land: eine Caffé Bar, um einen Cappuchino zu bekommen. Die beiden, die ich während der zwei Stunden in Auckland bekommen hatte ware zwar nicht perfekt, aber „good ’nuff“ und wirksam. Für NZ$9 (etwas mehr als 5EUR) gab es eine Stunde wireless LAN access und so vergingen die knapp zwei Stunden bis zum Anschlussflug auch angenehm flink.
From Auckland to NapierDer nationale Teil des Flughafens von Auckland ist sowieso angenehm einfach: die Gates sind nichts anderes als Ausgänge aus einem Wellblechgang, von woaus man ein paar Meter über das Vorfeld zum Flugzeug lauft.  An Bord dann zwei Piloten und eine Stewardess,  mehr braucht es nicht, um von hier nach dort zu kommen.

Für heute soll das genügen, ich muß mich um meinem Jetlag kümmern.

pj

4 Gedanken zu “Vom Reisen und Ankommen.

  1. Das schlimme ist ja, daß es noch gar nciht richtig angefangen hat. Wenn er erst einmal wirklich draussen ist, an den Stränden, in den Urwäldern oder auf den Bergen, dann erst werden wir so richtig vom Fernweh gepackt werden.

    Übrigens an @pjakobs und @kleinkram Ich fand die Tonqualität nicht besorgniserregend.

    Macht weiter so. Das Format ist gut.

  2. Dass ich jetzt auch noch Frau Kleinkrams Link anklicken und hier landen musste… seufz.
    Die besten Wünsche an die Glücklichen in einem der schönsten Länder der Welt.

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